Warum sich Remote-Meetings anders anfühlen

Die aktuelle Pandemie zwingt viele Berufstätige dazu mehr mit Videokonferenzen zu arbeiten. Irgendwie fühlen sich diese Meetings anders an… In einem Blog hat Google einige wissenschaftliche Erklärungen dazu zusammengestellt. Wir haben Sie hier zusammengefasst und mit eigenen Erfahrungen ergänzt.

#1 Jede Millisekunde zählt

Wir als Menschen sind absolute Experten in der persönlichen Kommunikation. Seit der kognitiven Revolution vor 70.000 Jahren haben wir damit Erfahrungen gesammelt. Mit Video-Konferenzsystemen arbeiten wir noch keine 100 Jahre – manche von uns nutzen die Kamera erst seit einigen Wochen. Sobald die Verzögerung zwischen der Wahrnehmung der Mundbewegung oder dem Hören 500 ms übersteigt, nehmen wir das als Verzögerung wahr. Ursachen dafür können die schlechte Verbindung oder die Stummschaltung sein. Diese Verzögerung irritiert uns und hemmt den Gesprächsfluss.

Tipp: Versuchen Sie in Videokonferenzen ganz bewusst langsamer zu sprechen. In kleinen Gruppen vermeiden Sie die Stummschaltung, so dass andere Teilnehmer die typischen Rückmeldungen („ja..“, „hmm..“) auch hören können. Das signalisiert Ihren Gesprächspartnern Ihre Aufmerksamkeit

#2 Persönliche Gespräche steigern die Gruppenleistung

Im Büro finden viele Gespräche außerhalb der Meeting-Räume statt. Auf dem Gang, im Büro und in der Kaffeeküche tauschen sich Teammitglieder über persönliche Hobbys und private Themen aus. Dieser Austausch fördert nachweislich die Team-Performance. In der Persönlichkeitsentwicklung wird zur Darstellung häufig das Yohari-Fenster verwendet: Einzahlungen auf meine öffentliche Person fördern die Teamleistung.

Tipp: Planen Sie auch in virtuellen Meetings Zeit für den persönlichen Austausch ein. Smalltalk erleichtert den Einstieg und fördert den Zusammenhalt. Manche Teams nutzen dafür virtuelle Coffeebreaks!

#3 Visuelle Signale erleichtern die Gespräche

Im persönlichen Gespräch nehmen wir viele Hinweise über die gegenseitige Beobachtung wahr. Wir erkennen, ob Informationen verstanden worden sind oder ein Teilnehmer sich einbringen möchte. In virtuellen Meetings gehen diese Hinweise verloren. Die aktive Nutzung der Kamera und die Aufmerksamkeit auf das Bildes des Gesprächspartners helfen.

Tipp: Nutzen Sie die Kamera und bleiben Sie fokussiert. Vermeiden Sie Multitasking und Nebenbeschäftigungen.

#4 Entfernung kann Vertrauensprobleme im Team verstärken

In verteilten Teams fällt es uns schwerer Konflikte auszutragen. Gerade wenn die Dinge schief laufen, werden hier leichter einzelne ausgegrenzt. Das schwächt unsere Performance. Unterschiedliche Arbeitsweisen können dabei frustrierend sein – allerdings sind sie wichtig.

Tipp: Fördern Sie auch in verteilten Teams aktives Feedback und eine offene Kommunikation. Achten Sie auf den Austausch über unterschiedliche Arten Dinge zu erledigen.

#5 Der „Talking Stick“ muss kreisen

In virtuellen Meetings sinkt die Dynamik und die Gesprächsführung wird schnell einseitig. Einzelne Teilnehmer reden die ganze Zeit, während andere stumm bleiben. Es ist einfach leichter sich in einer Telefonkonferenz zu verstecken, als in einem Präsenztermin.

Tipp: Achten Sie auf die Gesprächsdynamik. Als Moderator ermuntern Sie aktiv alle Gesprächsteilnehmer sich einzubringen. Manchmal müssen Sie als Moderator auch Ruhe aushalten können.

Wer mehr über die wissenschaftlichen Fakten zu diesem Thema lesen möchte, findet hier die Quellen aus dem Originalartikel von Google.

Über Good Practices im Home Office haben wir bereits hier berichtet.

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